1991 wird in Saarlouis ein Ghanaer ermordet. Thomas* ist damals Neonazi, der Täter sein Kamerad. Heute fragt er sich, warum der andere zum Mörder wurde - und er nicht.

Über einen Zeitraum von beinahe zwei Jahren hat Benedikt Herber die beiden Prozesse wegen des Brandanschlags besucht und in die Gerichtsakten blicken können. Außerdem hat er sich neben Thomas Rettig* mit weiteren ehemaligen Szenemitgliedern, Sozialarbeitern sowie Rechtsextremismusforschern und Historikern unterhalten, um ein möglichst präzises Bild vom Saarlouis der Neunzigerjahre zu bekommen.

Ich habe mich mit Thomas Rettig* im Löwenpark in Saarlouis getroffen. Dort, wo er und seine Kameraden damals abhingen.
Das ist die Geschichte eines Mannes, der zum Neonazi wurde, wieder aus der Ideologie herausfand und vom reinem Glück spricht, dass er nicht derjenige war, der zum Mörder wurde.

 

*Name durch die Redaktion geändert

Hier war damals die in Brand gesetzte Geflüchtetenunterkunft

Der Marienbrunnen in Saarlouis, ein weiterer Treffpunkt der ehemaligen Szene